Während die mechanischen und elektromechanischen Stellwerksbauformen in der Vorkriegszeit entwickelt wurden und deshalb in beiden deutschen Staaten vorhanden waren, nahm die Relaisstellwerkstechnik ab Ende der 1940er Jahre in beiden Ländern eine unterschiedliche Entwicklung. Mit den elektronischen Stellwerken wurde dann wieder eine weitgehend einheitliche Technik in der wiedervereinigten Bundesrepublik eingesetzt. AKA Bahn und das EBD widmeten sich mit dem Einbau des Stellwerks dem interessanten Bereich der Relaisstellwerke und schlagen erstmals eine Brücke zwischen den Techniken in Ost und West. Mit dem neuen Stellwerk soll insbesondere bei den Studenten das Verständnis für die Entwicklung unterschiedlicher Lösungsansätze im Bereich der Stellwerkstechnik gefördert werden.
Der für die Ausrüstung mit der GS II-Technik ausgewählte Bahnhof verfügte bereits über ein mechanisches Stellwerk und war umschaltbar auf ein elektronisches Stellwerk. Mit dem neuen Relaisstellwerk lässt sich nun ein noch umfassenderer Vergleich zwischen den unterschiedlichen Techniken der sicherungstechnischen Ausrüstung eines Bahnhofs herstellen. Das EBD bildet damit als erstes Betriebsfeld die Stellwerkbauformen aller Technikgenerationen im gesamtdeutschen Kontext ab und ermöglicht Studenten und Schulungsteilnehmern einen umfassenden Einblick in die Eisenbahnsicherungstechnik.