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2019 – AKA Bahn Exkursion Nürnberg

Die dreitägige Exkursion vom 28.02. bis 02.03.2019 führte zur automatischen U-Bahn, dem Zugleiter auf der Gräfenbergbahn, als auch zum Spielzeugmuseum, Rangierbahnhof und Strassenbahnmuseum.

Donnerstag, 28.02.2019

Nach dem Treffen der Teilnehmer am Hauptbahnhof wurde das Hotel bezogen und es ging zur VAG Leitstelle in der Nähe des Plärrers.

Nach einem interessanten und von Nachfragen gespickten Vortrag zur VAG und insbesondere zur in Deutschland bisher einzigen automatischen U-Bahn und der Entwicklung des Projekts, der Migration des Mischbetrieb auf der U2 und U3 als auch dem heutigen reinen Automatikbetrieb. im Anschluss konnte den Mitarbeitern der Leitstelle durch eine Glasfront getrennt bei der Arbeit zugesehen werden. Die Leitstelle für gut je 35km U-Bahn und Strassenbahnnetz besitzt mehre Leitstände und eine geradezu riesige Panoramatafel auf der das gesamte U-Bahn Netz dargestellt ist. Neben zwei Arbeitsplätzen für die Steuerung der drei U-Bahn Linien gibt es weitere für die Koordination des Straßenbahn- als auch des Busnetzes, Infoarbeitsplätze und einen für die Überwachung der technischen Anlagen und den Fahrstrom.

Gesteuert wird die U-Bahn über ein Vicos System das auf das ATCS (zur Steuerung der automatisch fahrenden U-Bahn Fahrzeuge) sowie SpDrS60U und Sicas ESTW wirkt. Alles von Siemens.

Als Abschluss des Besuches wurde ab dem Plärrer zur Station „Nordwestring“ der Linie U3 in die dortige automatische Wende gefahren. Normalerweise sorgt das auf den automatischen Linien in jeder 2. bis 3. Station vorhandene Personal dafür dass niemand mit in die Wende fährt. Trotzdem rede die automatische Ansage permanent und beruhigend auf die „Mitreisenden“ ein dass der Zug in kürze wieder an den Bahnsteig fährt. Später kam dann die Frage auf ob diese Ansage auch beim letzten Zug des Tages erfolgt.

VAG Leitstelle, Stelltischrelikte, Wende mit automatischer U-Bahn

Nach der Wende geht es Zurück Richtung Innenstadt und der Station „Am Rathausplatz“ wird dann wieder ausgestiegen und eine Runde durch die Altstadt und zur Burg gedreht. Bevor es über irgendwelche Jahreszeitkoordinaten zum Restaurant Kopernikus zum gemeinsamen Abendessen geht, welches sich in der Nähe der Wörder Wiese in den Gebäuden der alten Stadtmauern befindet.

Nürnberg Altstadt

Freitag, 01.03.2019

Heute ging es zunächst mit der U-Bahn zum Bahnhof N-Nordost um von dort nach Heroldsberg zu fahren. Die Züge der Strecke nach Gräfenberg beginnen hier. Eine direkte Verbindung zum Hauptbahnhof in Nürnberg besteht nicht mehr und da die Fortsetzung der Stecke heute in Fürth Hbf endet wird dieser Abschnitt nur noch für die Überführung der Fahrzeuge verwendet.

Der Zugleiter in Heroldsberg betreut die mit dem signalisierten Zugleitbetrieb SigL90 ausgerüstete Gräfenbergbahn mit den Bahnhöfen N-Nordost, Eschenau und Heroldsberg. Der Endbahnhof Gräfenberg ist noch mit einer Umfahrmöglichkeit ausgestattet, Zugkreuzungen sind dort jedoch nicht mehr möglich.

Im ehm. Empfangsgebäude in dem der Zugleiter sitzt findet sich so manches Relikt aus der Zeit als dort ein DrS2 Stellwerk seinen Dienst tat, Stückgut noch am Bahnhof aufgegeben wurde und der personenbediente Fahrscheinverkauf noch eher die Regel denn die Ausnahme war.

Zusätzlich zur Gräfenbergbahn werden noch zwei weitere Strecken im reinen Zugleitbetrieb von hier mit betreut.

N-Nordost, Heroldsberg, ehm. Schalter, Zugleiterarbeitsplatz und SigL90 Technik

Der Zug zurück nach Nürnberg wurde auf Grund der intensiven Fachgespräche nur knapp und dank der dispositiven Unterstützung der Kollegen(innen) vor Ort noch knapp erreicht.

Nach einer Fahrt mit der U-Bahn zum Friedrich-Ebert-Platz Und von dort zur neuen Endhaltestelle „Am Wegfeld“ am nördlichen Rand von Nürnberg in der Nähe des Flughafens (und hier fliegt ab und an tatsächlich was) ging es zur Zeitüberbrückung runter zur anderen Endhaltestelle „Gibitzenhof“ der Linie 4 und wieder zurück zum Hallertor um nach kurzem Fussweg dem Spielzeugmuseum mit seiner Spur S Anlage einen Besuch abzustatten.

Aber auch die alten Spielwaren oder gar winzige aber voll ausgestattete Modellhäuser waren interessant anzusehen, wenngleich man früher eine etwas andere Einschätzung von Begriffen wie Kleinspannung oder Berührungsspannungsschutz hatte, wie z. B. am Modellbahn“trafo“ gut zu sehen ist in dem drei Lampen zur Spannungsreduktion dienen

Zugkreuzung N-Nordost, Spielzeugmuseum mit Spur S Anlage

Die nächste Station war das Stellwerk des Rangierbahnhofs mit seiner eindrucksvollen Stellwand welche von zwei, früher drei, Fdl bedient wird sowie zwei grossen Stelltischen von denen aus der Wärter die Rangierarbeiten im Bw und der Richtungs- zur Ausfahrgruppe koordiniert.

Das Stellwerk für die Ablaufanlage befindet sich in einen eigenen Gebäude ca. 1km weiter Richtung Fürth.

Aus verständlichen Gründen gibt es natürlich keine Details oder gut erkennbare Fotos aus dem Stellwerk.

Mit der Tram der Linie 5 geht es zum Hbf und dann mit der U1 im renovierten „Retrofahrzeug“ der Baureihe DT1 (Baujahr 1975-84) zur Bärenschanze. Auf der U1 sind diese nicht selten wie der Zug der Gegenrichtung zeigt.

Das gemeinsame Abendessen wird in der Brauereigaststätte Lederer eingenommen.

Die Brauerei Lederer verbindet auch etwas mit der Eisenbahn in Deutschland. War doch u. a. Lederer Bier das Ladegut auf der ersten Fahrt des Alders 1835 zwischen Nürnberg und Fürth.

Samstag, 02.03.2019

Letzter Programmpunkt der Exkursion war das Straßenbahnmuseum St. Peter.

Dort hin ging es ab dem Hauptbahnhof mit der Linie 15 welche an den Öffnungstagen des Museums (je 1. Wochenende im Monat) verkehrt und via der Meistersingerhalle und dem Dokuzentrum (Parteitagsgelände) das Museum anfährt. Dazu fährt die Bahn bei jeder Rundfahrt jeweils Rückwärts ins ehm. Depot.

Hauptbahnhof, Straßenbahnmuseum

In der ehm. Wagenhalle stehen allerlei Fahrzeuge, unter anderem von der Pferdestraßenbahn, Vor- und Nachkriegswagen aber auch diverse Arbeitswagen fehlen nicht.

Interessant ist dabei wie man rund um das Café in der Halle die nun abgedeckten Arbeitsgruben als begehbare Vitrinen genutzt wurden.

Straßenbahnmuseum

Als Café dient ein ehem. Beiwagen. Auch die Rolle der Straßenbahn in der Nazizeit wird dargestellt.

Auch technische Objekte gibt es an vielen Stellen zu bestaunen. Neben Schienen (u. a. das letzte Schienenstück aus Fürth) auch einen alten Quecksilberdampfgleichrichtet oder Springschalter. Unter heutigen VDE Regelungen kaum vorstellbare Schaltmittel.

Auch die Innereien eines 70er Jahre Fahrkartenautomaten begeistern.

Straßenbahnmuseum

Nach dem Museumsbesuch geht es wieder mit der Museumslinie 15 im historischen Triebwagen zum Hauptbahnhof. Diesmal via Aufsessplatz, Plärrer, Hallertor und Rathenauplatz ein mal rund um die Altstadt. Zwischen Tiergärtnertor und Rathenauplatz wurde dabei die mit der Inbetriebnahme der U3 Richtung Friedrich-Ebert-Platz bzw. U2 Richtung Nordostbahnhof im Regelbetrieb nicht mehr befahrene alte Innenstadtverbindung befahren.

Mit dem Straßenbahnmuseum endete die Exkursion und die Teilnehmer fuhren direkt oder auch auf teils verschlungenen Pfaden wieder nach Hause.

Ralf Gunkel, 11.03.2019