Besucht wurden im Zuge der Exkursion vom 12. – 15.06.2014 das Betriebsfeld in Schöneweide, die Woltersdorfer Straßenbahn, die U-Bahn Schule der BVG, das Eisenbahn-Betriebs- und Experimentierfeld der TU Berlin, das Berliner U-Bahn-Museum am Olympiastadion, die Parkeisenbahn Wuhlheide und das S-Bahn-Museum in Berlin Griebnitzsee.
Leider musste unser erster Termin, der Besuch des Betriebsfelds Schöneweide, wegen Planungsschwierigkeiten ausfallen.
Deshalb fuhren wir nach dem Bezug des Hotels als spontane Alternative einmal Hin- und Zurück mit der Woltersdorfer Straßenbahn.
Die Woltersdorfer Straßenbahn befährt eine 5,6 km lange, eingleisige Strecke von Rahnsdorf (Berlin) nach Woltersdorf (Brandenburg). Die Strecke führt durch Wälder und durch das beschaulich kleinstädtische Woltersdorf. Zum Einsatz kommen noch originale, in der DDR gefertigte, Gothawagen.
An der Woltersdorfer Schleuse kehrten wir dann zu Kaffee, Kuchen und anschließendem Abendessen im Restaurant Liebesquelle am Ufer des Stausees ein.
In der U-Bahn-Betriebsschule der BVG präsentierte man uns zu Beginn die Fahrsimulatoren der unterschiedlichen Berliner Fahrzeuge (Groß- und Klein-Profil). Es ist jeweils der komplette Führerstand mit einem Teil des ersten Wagens vorhanden, wobei ein dritter Wagen als Versuchsobjekt zur Ausgestaltung des Innenraums neu anzuschaffender Fahrzeuge dient.
Anschließend wurden wir in die Besonderheiten des Erdens der beiden Stromschienenarten eingeführt (natürlich inklusive praktischer Übung).
Ebenso konnten wir die Funktionsweise einer Weiche aus nächster Nähe beobachten, insbesondere den Verschlussmechanismus (und was passiert wenn die Weiche aufgefahren wird) und den Weichenantrieb (und wie man die Weiche im Störungsfall manuell umstellt).
Zum Schluss besuchten wir die Ausbildungs-Leitstelle, auf der der simulierte Betrieb der fiktiven U-Bahn-Linie U10 gesteuert werden kann. In der Leitstelle (LISI) steht dazu eine Bedienoberfläche für den gesamten Streckenverlauf bereit, über die die einzelnen „Alttechnik“-Stellwerke vor Ort ferngesteuert werden.
Nachmittags begaben wir uns auf das Gelände der TU Berlin zum Eisenbahn-Betriebs- und Experimentierfeld.
Dort hörten wir zunächst einen kurzen Vortag über Geschichte und Entwicklung des Betriebsfelds. Anschließend konnten wir noch die Steuerelektronik eines Halbschranken-Bahnübergangs, der vor dem Gebäude aufgebaut ist, besichtigen. Danach konnten wir zwei Schichten Fahrbetrieb auf der dortigen Anlage durchführen. Trotz gelegentlicher technischer Schwierigkeiten hat uns das Fahren gut gefallen. Besonders interessant für uns sind hierbei natürlich die Stellwerks-Typen, die im EBD nicht in Betrieb sind, wie z.B das EZMG-Stellwerk Pörsten mit WSSB-Blockeinrichtung.
Zum Abschluss besuchten wir gemeinsam mit den Kollegen vom EBuEf ein Lokal in der Nähe und ließen den Abend bei Speis und Trank ausklingen.
Das Berliner U-Bahn-Museum am Olympiastadion befindet sich im Gebäude des ehemaligen elektromechanischen Stellwerks. Die Hebelbank des Einreihenhebelstellwerks ist angeblich die Längste ihrer Art. Eine riesige Anzeigetafel der zugehörigen Gleisfreimeldeanlage ist ebenfalls zu bestaunen.
Neben der Vielzahl an Exponaten, die es im Museum zu bestaunen gab, erhielten wir eine Sonderführung, wobei wir unter anderem den ebenfalls noch erhaltenen, originalen Relaisraum des Stellwerks Olympia-Stadion besichtigen konnten sowie die vierteilige Stelltafel eines großen SpDrS60-Drucktastenstellwerks.
Unser Weg zum Park Wuhlheide war verkehrlich leider etwas ungünstig, denn die S-Bahn-Haltestelle wurde wegen Baumaßnahmen zeitweise nicht angefahren und aufgrund einen Sommerfestes in Köpenick fuhren auf dem Alternativweg keine Straßenbahnen. Nach einem längeren Fußweg kamen wir dennoch dort an.
Ein Vertreter der Parkeisenbahn, selbst ehemaliger Jung-Eisenbahner, führte uns durch den Partk, die Betriebsstellen und ihre Stellwerke und erläuterte uns ausführlich den Ablauf der mehrjährigen „Ausbildung“, die junge Menschen neben der Schule als Hobby wahrnehmen können.
Dieses Modell ist von den Pioniereisenbahnen der ehemaligen DDR übernommen bzw. weitergeführt worden, deren Bau- und Betriebsordnung auch weiterhin die rechtliche Grundlage des Betriebs bildet.
Am Abend versammelten wir uns in einem kroatischen Restaurant an der S-Bahn-Haltestelle „Bellevue“. Neben Abendessen und gutem Bier bekamen wir auch hier einen Vortrag geboten: Lennart Blume gab uns einen Überblick über die Neuentwicklung eines Zugsicherungssystems, das in Zukunft bei der S-Bahn Berlin zum Einsatz kommen wird.
Zum Abschluss der Exkursion besuchten wir noch das S-Bahn-Museum in Berlin Griebnitzsee.